Van Diemen’s Land – Bicheno, Freycinet, Launceston, Walls of Jerusalem

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Eigentlich war geplant, irgendwo auf oder in der Nähe der Freycinet Peninsular das Zelt aufzuschlagen. Da es aber auf dem Weg von Port Arthur nach Norden schon recht dunkel wurde, enschlossen wir uns kurzerhand, eines der im Lonely Planet erwähnten Hostels anzurufen. Wir hatten Glück und bekamen die letzten verfügbaren Betten im Bicheno Backpackers.

Regen. Ohne Ende. Ursprünglich wollte ich heute ja einen zweitägigen Hike im Freycinet National Park starten. Allerdings machte das Wetter nicht wirklich Laune auf Zelt und Wandern und so verbrachte ich etwas Zeit in Bicheno. Als der Himmel ein klein wenig aufklarte, fuhr ich mit Birgit nach Coles Bay im Freycinet National Park und bestieg Mt. Amos (454 m). Dieser Granithügel gehört zur Gruppe der Hazards. Steil geht es über Granitplatten zum Gipfel, von wo aus man tolle Ausblicke auf die Wineglass Bay und die gesamte Freycient Peninsular hat.

Wineglass Bay vom Gipfel des Mt. Amos
Wineglass Bay vom Gipfel des Mt. Amos

Sogar bei diesem Mistwetter sah die Bay beeindruckend aus. Zum Glück war ich vom Berg wieder unten bevor der nächste Regen kam, da der Weg sich sonst in eine einzige Rutschpartie verwandelt hätte.
Zurück in Bicheno begann ich mich langsam zu fragen, was eigentlich so besonders an diesem bei Backpackern doch recht beliebten Ort sei. Und die Antwort ließ nicht lange auf sich warten: Wale! Etwas weit weg aber doch gut zu sehen vom Ufer aus.

Wale for der Küste in Bicheno.
Wale for der Küste in Bicheno.

Und sobald die Suntergeht, kann man sehen bzw. vor allem hören, wofür Bicheno noch berühmter ist: Pinguine! Es ist schon recht beeindruckend, wie laut diese kleinen Dinger der Gattung Little Penguin sein können, wenn sie Hunger haben. Wenn man im Dunkeln am Strand sitzt, dauert es nicht lange und man kann den Eltern dabei zusehen, wie sie zu ihren gut versteckten Jungen watscheln und frischen Fisch servieren.

Zwei Pinguine der Gattung Little Penguine. Ein Nachtsichtgerät wäre hier von Vorteil gewesen.
Zwei Pinguine der Gattung Little Penguine. Ein Nachtsichtgerät wäre hier von Vorteil gewesen.

Da sich das Wetter am nächsten Tag eher verschlimmbesserte, hoffte ich auf bessere Bedingungen gegen Ende meiner Reise und verschob die Erkundung des Freycinet National Parks. Stattdessen ging es weiter nordwärts entlang der Ostküste. Der Regen wollte nicht aufhören und wir mussten haufenweise Strände wie z.B. die Bay of Fires links liegen lassen. Launceston war das erklärte Ziel des heutigen Tages.

Regentage müssen nicht immer grau sein.
Regentage müssen nicht immer grau sein.

Allerdings zeigte sich Tasmanien bestens gewappnet selbst für solches Hundewetter und präsentierte schöne Ausblicke während der gesamten Fahrt.

Farbkleckse im Regen.
Farbkleckse im Regen.

In Launceston hatte das Wetter irgendwie nichts vom Regen mitbekommen, im Gegenteil, blauer Himmer und Sonnenschein lud zu einem Spaziergang durch die Strassen ein. Abendessen und Nachtquartier gab es dann im Launceston Backpackers.

Die anglikanische St. John Church, eine von erstaunlich vielen Kirchen in Launceston.
Die anglikanische St. John Church, eine von erstaunlich vielen Kirchen in Launceston.

Für den nächsten Tag hatte Birgit ein Treffen mit Lynette arrangiert. Die beiden hatten sich auf couchsurfing.com kennengelernt. Lynette nahm uns mit in die Cataract Gorge, wo Wanderwege zum Biken und Laufen eine Willkommene FLucht aus der Stadt bieten.

Cataract Gorge Reserve
Cataract Gorge Reserve

Da ich die Wanderung im Freycinet National Park sausen lassen musste, war ich bereits mittags wieder unterwegs in Richtung des Walls of Jerusalem National Park.

Ein gefluteter Wald im Lake Rowallan.
Ein gefluteter Wald im Lake Rowallan.

Gegen Abend kam ich am Parkplatz an und da die Sonne bereits am untergehen war, beeilte ich mich mit Packen und startete, um noch bei Tageslicht die erste Hütte zu erreichen. Glücklicherweise war es nur eine gute Stunde bis zur Trapper’s Hut. Allerdings war es mittlerweile recht kühl geworden und ich war etwas besorgt was die Wärmeleistung meines Schlafsackes anging.

Abendessen an der Trapper's hut
Abendessen an der Trappers hut

Eine zusätzliche Schicht Thermounterwäsche sorgte jedoch für wohlige Wärme für die meiste Zeit, ausserdem hielt mich eine freche Maus auf Trab, die ich immer wieder von meinen Sachen fernhalten musste.
Am nächsten Morgen ging es dann weiter, vorbei an den kleinen Seen, genannt Solomon’s Jewels

Wolken spiegeln sich in einem der Solomon's Jewels.
Wolken spiegeln sich in einem der Solomon's Jewels.

Der Weg führte mich immer höher durch alpine Täler und Buschland; bald erreichte ich den Campingplatz am Wild Dogs Creek. Da die schönsten Plätze allesamt belegt warenund es noch recht früh war, maschierte ich noch ein bisschen weiter.

Mittagspause am Pool of Bethesda.
Mittagspause am Pool of Bethesda.

Am Pool of Bethesda machte ich Mittag und lies die Füße baumeln. Mittlerweile war auch die Sonne immer wieder mal zum Vorschein gekommen und ließ brachte die wahren Farben zur Geltung.

Wie gemalt: Pool of Bethesda.
Wie gemalt: Pool of Bethesda.

Auch für kleine Abstecher auf den Gipfel des Solomon’s Throne sowie zum Temple war noch genügend Zeit. Von beiden hat man schöne Ausblicke über die Walls of Jerusalem und Lake Salome.

Solomon's Throne bietet eine tolle Aussicht über die Walls of Jerusalem.
Solomon’s Throne bietet eine tolle Aussicht über die Walls of Jerusalem.

Die verbleibende Stunde zu Dixon’s Kingdom bestand aus einer gemütlichen Wanderung durch alte Zypressen Haine. Manche dieser Bäume sind bereits über 1000 Jahre alt. Ein Großteil des Weges führte über Holzplanken, um die empfindliche Flora zu schützen.

Dixon's Hut
Dixon’s Hut

Auch ein paar Tiger Snakes waren mit von der Partie, allerdings ohne mir wirklich nahe zu kommen. Schließlich erreichte ich Dixon’s Hut. Die Hütte sieht von außen beinahe hübscher aus als von innen und ich entschied mich diesmal für das Zelt. Das Abendessen war wie immer vorzüglich und als Verdauungsspaziergang ging es noch auf den Gipfel des Mt. Jerusalem, von wo aus man weit über das Central Plateau nach Westen schauen kann.

The same procedure as every night.
The same procedure as every night.

Ich wurde von der Sonne geweckt und war bald unterwegs Richtung Lake Ball. Der erste Teil der Etappe ist weglos, und es ist ein kleines Glücksspiel, den richtigen Weg durch das Gehölz zu finden. Wenn man den See dann einmal erreicht hat, beginnt ein markierter Weg, der vorbei am Lake Adeleide zurück zum Parkplatz führt.

Feuchtgebiete am Lake Ball.
Feuchtgebiete am Lake Ball.

DIe Lanschaft war mindestens genauso schön wie am Vortag, und ich musste mich sehr zusammenreißen um nicht alle paar Meter anzuhalten und einfach nur da zu sitzen und zu genießen.

Farbenfrohes Sumpfland.
Farbenfrohes Sumpfland.

Stellenweise wurde der Weg etwas schlammig, und nach guter Bushwalker Manier blieb ich trotz allem auf dem Weg, um die Spur nicht immer weiter zu verbreitern. Dafür gab es dann nasse Füße, aber was tut man nicht alles für den Naturschutz!

Das hat man davon, wenn man brav auf dem Weg bleibt.
Das hat man davon, wenn man brav auf dem Weg bleibt.

Schließlich traf ich wieder auf den Weg vom Vortag und gelangt zurück zur Trapper’s Hut und letztendlich zum Auto. Von dort ging es sofort weiter und nach gut zwei Stunden erreichte ich den Cradle Mountain National Park. Von einem Aussichtspunkt entlang der Hauptstraße erhaschte ich einen Blick auf das morgige Ziel – äußerst viel versprechend!

Cradle Mountain (links) und Barn Bluff.
Cradle Mountain (links) und Barn Bluff.

Einer Empfehlung aus einem Internetforum folgend schlug ich mein Zelt am Ufer des Lake Lea in einem Naturschutzgebiet gegenüber des Nationalparks auf.

Zelten am Rande des Lake Lea in der Vale of Belvoir Conservation Area.
Zelten am Rande des Lake Lea in der Vale of Belvoir Conservation Area.

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