Im Internet war ich auf eine Insel vor der Westküste Koreas aufmerksam geworden, die gänzlich unbewohnt ist und auf der man am Sandstrand zelten kann. Allerdings waren die Informationen über Sa Seungbong-Do sehr spärlich gesäht, vor allem über das Wie und auch das genaue Wo schwiegen sich die paar Weblogger in ihren Berichten meist aus. Was aber allen gemeinsam war: Egal ob Sonne oder Regen, es sei ein einzigartiges Erlebnis gewesen. Damit war natürlich meine Abenteuerlust geweckt und es ging an einem langen Wochenende nach Incheon, von wo aus man mit der Fähre zur Camping-Insel gelangt.
Zur Zeit meines Ausfluges gab’s die Hin- und Rückfahrt zur Hauptinsel Seungbong-Do für etwa KRW 40k. Das Schiff geht zweimal am Tag, einmal morgens um 9 und einmal nachmittags, und legt am Yeonan Budu Ferry Terminal (연안부두) an.
An Wochenenden scheint es ratsam, recht früh am Schalter zu sein, da sich haufenweise Koreaner und auch einige Langnasen um die Tickets schlugen.
Nach kurzer Fahrt ging es unter der beeindruckend großen Incheon bridge hindurch, welche Incheon mit der Insel Yeongjong verbindet. Diese besteht eigentlich aus drei Inseln – Yongyu, Sammok and Sinbul – die miteinander verbunden wurden und jetzt den Incheon International Airport tragen.
Die meisten Fahrgäste waren zum Fischen unterwegs und stiegen beim Zwischenstop auf Jawol-Do aus. Als wie dann schließlich Seungbong-Do erreichten, mussten wir leider enttäuscht feststellen, dass freitags kein Boot zu Sa Seungbong-Do schipperte.
Das kleine Hafenbüro war auch nicht besetzt, abe rzum Glück trafen wir einen äußerst hilfsbereiten Koreaner, der dazu noch recht gut Englisch sprach, und er bot uns an, uns zum Srand auf der anderen Seite der Insel zu bringen.
Dieser Strand war so gut wie verlassen und wir wunderten uns, wo die ganzen Leute vom Boot wohl wären. Andererseits war es ganz gut so, da es das Wildcampen deutlich vereinfachen würde.
Einen Großteil des Tages verbrachten wir in der Sonne liegend und damit, die Gegend zu erkunden. Später dann suchten wir einen Platz für das Zelt und spazierten zurück Richtung Dorf, um etwas zu essen zu suchen. Zur Auswahl standen ein kleiner Laden mit dem Allernötigsten (in unserem Fall Sonnencreme und Kekse) sowie ein paar Fisch-Restaurants.
Das bestellte Schweinefleisch stellte sich dann tatsächlich als eine Art Eintopf mit ganzen Fischen heraus, aber ich muss zugeben, dass es mir gar nicht so schlecht geschmeckt hat!
Nach dem Essen war es auch schon wieder Zeit zum Zelt zurück zu kehren, wo wir am Lagerfeuer noch ein paar Kekse knabberten und billigen Rotwein aus der Flasche schlürften. Auf Sa Seungbong-Do konnte man ein paar Lagerfeuer erkennen und es stellt esihc die Frage, wie diese Leute wohl auf die Insel gelangt waren?
Zwischendurch hatten sich dann auch noch zwei Koreaner beschlossen, ausgerechnet direkt neben uns ihr Zelt aufzuschlagen, obwohl der gesamte Strand frei war – allerdings waren sie schwer damit beschäftigt, ihre Angeln für eine Runde Nachtfischen startklar zu machen und ich gehe mal schwer davon aus, dass auch Soju in irgendeiner Form involviert war…
Am nächsten Morgen versuchten wir noch vergeblich, die Rückfahrt um einen Tag zu verschieben, um doch noch auf Sa Seungbong-Do zu kommen, aber die Fähren waren alle ausgbucht. Statt auf die einsame Insel ging es dafür nach Seoul zum Gyeongbok Palast. Fotos davon gibt’s direkt in der Galerie.