Die Grampians sind ein Nationalpark etwa drei Autostunden westlich von Melbourne gelegen und bekannt für ihre vielfältige Flora und Fauna, mindestens genauso bekannt aber auch für die regelmäßig wütenden Buschfeuer. Und wer mal einen grünen Eukalyptuszweig hat brennen sehen, der weiß warum diese Feuer in Australien solch ein verheerendes Ausmaß erreichen. Aber zurück zu unserem Trip. Mit Jesper und Lindsay gings also los den roten Sandsteinfelsen entgegen. | Zu den Bildern
Nach ein paar kleineren und größeren Schwierigkeiten, die richtigen Straßen zu finden, kamen wir dann doch irgendwann mal am Mt. Stapylton Campground im nördlichen Teil der Grampians an und wurden gleich von mehreren Wallabies (die kleinere Variante der australischen Känguruhs) begrüßt. Irgendwie haben diese niedlichen Kollegen nix besseres zu tun, als im Halbdunkel am Straßenrand auf ein Auto zu warten um dann kurz vor diesem die Straße zu überqueren. Da man auf den Dirt Tracks im Inneren der Grampians aber mindestens 50km/h fahren muß, um die Straßenunebenheiten auszugleichen, endet das jedesmal in einem äußerst heftigen Bremsmanöver. Aber Lindsay hat das alles gut hinbekommen und so konnten wir dann nach einer ordentlichen Portion Chicken & Rice in den Schlafsack kriechen. Irgendwie kam ich auf die tolle Idee, auf diese leise Stimme in meinem Kopf zu hören, die mir ständig einreden wollte, wie warm es doch wäre und das so eine Nacht unter den Sternen viel schöner sei als im engen stickigen Zelt zu liegen. Die Stimme hatte aber wohl nicht mitbekommen, daß es in der Nacht einen ordentlichen Sturm geben sollte. Naja, da lag ich dann also neben dem Auto und mußte mich beinahe schon an meiner Isomatte festhalten, um nicht weggeweht zu werden. Die Bäume über mir sahen dann plötzlich auch nicht mehr so stabil aus wie am Abend, und es hätte mich nicht gewundert, wenn irgendwann einer dieser dicken, morschen, trockenen Äste neben mir eingeschlagen wäre. Aber wie man ja sehen kann hab ichs überlebt und soo schlimm wars auch gar nicht im Nachhinein.
Am nächsten Morgen hieß es erst mal umziehen zu einem anderen Schlafplatz, den Jesper am Abend im Dunklen nicht mehr gefunden hatte. Etwas abseits der Straße mitten im Wald. Geweckt wird man in den Grampians übrigens vom Kreischen der Kakadus, die hier in ganzen Schwärmen vorbei fliegen. Außerdem gibts noch so ein paar andere verrückte Vögel, die einen ganz gerne von hinten angreifen und mit voller Geschwindigkeit rammen wollen. Ein anderer Vogel klingt wie ein Didgeridoo, und zu guter letzt bleiben noch die unzähligen Wallabies, die einen neugierig betrachten.
Zum Klettern ging es dann natürlich auch mal; das heißt dann in den Grampians erst mal sich den Weg durch meterhohe Ferntrees (wohl eine Art Farn) zu bahnen, vorbei an stummen schwarzen Zeugen der letzten Waldbrände. Ohne Kratzer geht das zwar nicht, aber es lohnt sich. Es warten schöne Felsen in den verschiedensten Rottönen und in teils bizarren Formen; außerdem hat man immer wieder einen wunderschönen Ausblick über das Umland. Die Klettereien sind dann zum größten Teil Trad climbs, also ohne Bohrhaken. Nur vereinzelt findet man Sportkletterfelsen, und das dann meistens in den höheren Graden. Die sind dann aber eigentlich ausnahmslos lohnend. Leider haben die letzten Wochen nicht gerade zur Verbesserung meiner Ausdauer beigetragen, daher war meisten schon kurz vor dem Umlenker Schluß und die Arme dick.
Das Wetter hat sich dann übrigens wieder beruhigt, und ich konnte die beiden anderen Nächte am Lagerfeuer genießen. Sogar ein bekanntes Sternbild war zu sehen, der Orion. Ansonsten ist es schon verwirrend, wenn der Mond plötzlich irgendwie schief hängt und die Sonne mittags im Norden steht. Ist halt alles irgendwie andersrum hier in Australien… aber auch irgendwie wunderschön.
bin ich der einzige der kommentiert?!
ICH WILL DA AUCH HIN!!!!!
Sieht fast so aus… aber mach ruhig weiter! Cheers
Ich würd da nie rumklettern und beim greifen blindlings irgendwo reinlangen. Wo ich damals dort unterwegs war, war in jeglicher Ritze irgedne Schlange und unser Guide meinte, dass da keine netten waren… : )
Hmmm, da hab ich auch ‘n paar mal dran gedacht – aber andererseits ist bei den Wänden, an denen wir geklettert sind, die Wahrscheinlichkeit eher gering, daß da ne schlange rumsitzt … zu steil.
Aber auf dem Weg dorthin durch das ganze Gestrüpp, da schon eher!