Bevor es am Dienstag für ein paar Tage zurück nach Deutschland gehen sollte, wollte ich mir Korea noch ein bisschen genauer anschauen. Da traf es sich gut, dass ich mir den Montag freinehmen konnte, weil ich am letzten Wochenende Überstunden geschoben hatte. Nach einer kleinen Abschiedsrunde im Road King ging es dann direkt und ohne wertvolle Zeit mit Schlfa zu vergäuden um 7h morgens per Bus Richtung Nordosten. Gut, vielleicht hätte ich doch noch ein paar Stunden schlafen sollen, aber ich wollte den Tag voll ausnutzen! Mit ordentlich Kaffee sollte das schon zu schaffen sein, und im Bus kann man ja auch schlafen.
Zwischenstop in Gangneung
10.30h, Endstation. Hmm, naja, so richtig viel geschlafen hatte ich ja nicht gerade … dafür die herbstlichen Farben der Bäume bewundert und mich im Lonely Planet ausführlich über mein Ziel informiert.
Eigentlich hatte ich geplant, direkt den Bus nach Sokcho zu nehmen, aber dann entschied ich mich für einen kleinen Umweg. Schnell den Koffer an der Gepäckaufbewahrungsstelle (die sich gut hinter einem Fischladen im Terminal versteckt) abgegeben, an der Touristinfo schlau gemacht und in den Bus 202 gestiegen. Der sollte mich in etwa zehn Minuten zur Ojukheon Residenz bringen, einer weitläufigen Anlage mit Tempeln und Gärten. Allerdings nahm der Bus unerwartet eine andere Route und so kam ich irgendwie am Strand raus. Also gut, spontane Planänderung, dann halt ab ans Meer! Zwischen Pinien und Stacheldraht wanderte ich bei schönstem Wetter den Strand entlang, bis es mir dann doch zu eintönig wurde und ich ein vorbeifahrendes ein Taxi heranwinkte. Wer nun glaubt, man könne dem Taxifahrer einfach einen Punkt auf dem Stadtplan zeigen und er würde einen dann dort abliefern, der hat sich getäuscht. Stattdessen rief er den kostenlosen Übersetzungsservice an, der aber auch nicht wirklich weiterhelfen konnte, da der freundliche Mensch am Ende der Leitung keinen der Orte, die ich ihm nannte, wiedererkannte. Letztendlich liess ich mich dann direkt nach Ojukheon bringen, da er mich diesmal auf Anhieb verstand. Unterwegs kamen wir an all den Orten vorbei, die ich nicht richtig hatte aussprechen können, aber es war auf den ersten Blick nichts dabei wo ic unbedingt hätte stoppen wollen.
Ojukheon dagegen ist einausgesprochen schöner Ort, vor allem um diese Jahreszeit, wenn das Laub bereits in herbstlichen Farben leuchtet. Für die Tempel an sich gilt ein bisschen “kennst du einen, kennst du alle”, da sie sich doch immer wieder sehr ähnlich sehen.
Schliesslich gings mit dem Bus zurück zum Express Terminal, natürlich nicht ohne kleine Probleme: war ich an diesem McDonalds nicht schon auf dem Hinweg (Richtung Meer wohlgemerkt) vorbeigekommen? Also nix wie raus aus dem Bus und ab in die entgegengesetzte Richtung. Zum Glück konnte ich mich an die einzelnen Strassen ganz gut erinnern, sonst wäre es noch einmal spannend geworden. So erreichte ich nach ein paar Minuten Fußmarsch das Terminal und stieg in den Bus Richtung Sokcho.