Van Diemen’s Land – Hobart, Richmond, Tasman National Park

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Tasmanien – eine kleine Insel südlich von Melbourne, erstmals betreten vom holländischen Entdecker Abel Tasman und damals noch als Van Diemen’s Land bekannt bevor sie dann im späten 19. Jahrhundert zu Ehren ihres Entdeckers in Tasmanien umbenannt wurde. Schon während meiner Zeit in Melbourne wollte ich dort vorbeischauen, allerdings musste ich letztendlich noch einige Jahre warten bis es endlich soweit war: nach einem kurzen Zwischenstop in Melbourne ging es Ende Oktober 2012 für zwei Wochen zum Wandern und Entdecken auf die Insel.

Hobart begrüßte mich mit Regen. Man hatte mich schon vorher gewarnt, dass ich beim Wetter keine allzu großen Hoffnungen hegen sollte. Allerdings klärte es schon während der Fahrt in die Stadt auf, und nachdem ich einen Parkplatz für den Mietwagen gefunden und mich im City Central Backpackers häuslich eingerichtet hatte, konnte ich trockenen Fußes die leeren Strassen Hobarts erkunden.

Wasserflugzeug
Wasserflugzeug im Hafen von Hobart

Gut die Hälfte aller Tasmanier lebt hier, allerdings waren davon nur äußerst wenige zu sehen. Erst am nächsten Tag wurde es etwas lebendiger, da sich auch die Sonne von ihrer besten Seite zeigte und dazu einlud, den botanischen Garten und die Stadt zu erkubnden.

Frühling
Botanischer Garten in Hobart

Im Hostel traf ich auf Birgit, die auf eine Gelegenheit wartete, die Stadt zu verlassen. Und da fahren immer mehr Spaß zu zweit macht, taten wir uns also kurzfristig für einen Roadtrip zusammen und verließen Hobart am übernächsten Morgen.
Kurz hinter der Hauptstadt liegt das Städtchen Richmond, berühmt für die Richmond Bridge, Australiens älteste, heute noch benutzte Brücke aus dem Jahr 1825.

Richmond Bridge
Australiens älteste, heute noch benutzte Brücke

Nur ein kleines Stückchen weiter liegt dann auch noch Australiens älteste römisch-katholische Kirche auf einem Hügel.

St John's Catholic church, Richmond
St John's, Australiiens älteste römisch-katholische Kirche
Deutsche Präzision
Eine Möwe bewundert deutsche Einparkkunst

Ansonsten gibt es nicht allzuviel zu sehen in Richmond, und nach einem kurzen Kaffeestop ging es weiter Richtung Port Arthur auf der Tasman Halbinsel.

Ebbe
Wasser und Sand bei Ebbe auf dem Weg nach Port Arthur

Die ursprüngliche Sträflingsniederlassung Port Arthur ist wohl am besten für sein Freilichtmuseum bekannt.

Port Arthur Sträflingsniederlassung
Port Arthur Sträflingsniederlassung

Ausserdem war es auch Schauplatz eines der tödlichsten Amokläufe der Geschichte, als am 28. April 1996 bei einer Schießerei 35 Menschen getötet und weitere 23 verletzt wurden. Der Täter sitzt aktuell seine 35 lebenslänglichen Haftsrafen sowie zusätzliche 1035 Jahre ohne Bewährung in der Geschlossenen Anstalt des Risdon Gefängnis in Hobart ab.

Tasman Peninsular
Blick über die Pirates Bay mit Cape Hauy im Hintergrund

Da wir den Nachmittag damit verbracht hatten, diverse Buchten und Aussichtspunkte abzuklappern, war es schon etwas zu spät um das Museum zu besuchen, und so lieferte ich Birgit an einem nahegelegenen Campingplatz ab, während ich selbst noch ein Stückchen weiter in die Fortescue Bay fuhr, von wo aus ich am nächsten Morgen eine Zweitageswanderung zu Cape Hauy und Cape Pillar startete.
Das Wetter war nach zwei traumhaften Tagen eher bescheiden, aber nichtsdestotrotz ging es frohgemut auf dem breiten Wanderweg dahin. Parks & Wildlife Service plant hier den sogenannten “Three Capes Track”, was bedeutet dass Wege eingeebnet und verbreitert werden, um für die breite Masse besser zugänglich gemacht zu werden. Naja, ich persönlich halte nicht viel von solchen Projekten aber es war trotzdem eine tolle Wanderung zum ersten Kap. Unterwegs traf ich auf mehrere junge Tiger Snakes, eine der drei Schlangenarten die auf Tasmanien vorkommen. Praktischerweise sind alle drei äußerst giftig …

Baby tiger snake
Tiger Snake, eine der drei Schlangenarten auf Tasmanien

Am Cape Hauy befinden sich auch die für Kletterer interessante Candle Stick und Totem Pole, die nur durch Schwimmen bzw Seilbrücke erreicht werden können.

Totem Pole
The Totem Pole at Cape Hauy

Ich gab mich mit ein wenig herumkraxeln zufrieden und sah noch einige Wale in der Ferne vorbeiziehen. Nach der Mittagspause am Cape Hauy ging es über den Gipfel des Mt. Fortescue zum Cape Pillar.

Cape Pillar
Blick auf Cape Pillar vom Mt. Fortescue

Hier war der Weg noch in seiner ursprünglicheren Form belassen und deutlich anstrengender durch das ständige auf und ab. Ich war froh als ich nach einem langen Tag endlich die Perdition Ponds erreichte und mein Zelt für die Nacht aufschlagen konnte.

Campsite
Camping at Perdition Ponds

Die umliegenden Klippen gaben im roten Abendlicht eine tolle Kulisse ab, allerdings war ich zu müde um es wirklich genießen zu können und lag schon früh im Schlafsack.

Klippen
Der Blick richtung Cape Pillar

Der vermeintlich kurze Spaziergang zum Cape Pillar am nächsten Morgen entpuppte sich als nicht ganz so kurz und äusserst überwuchert. Dafür wurde ich mit grandiosen Ausblicken auf Tasman Island und die schroffen Klippen des Kaps belohnt.

Tasman Island
Tasman Island vom Cape Pillar aus

Der Weg zurück zum Auto waren nicht weniger schön und führten durch abwechslungsreiche Landschaft, die mit Frühlingsblumen übersät war.

Der Weg zurück zum Auto
Blüten und Buschland

In Port Arthur sammelte ich Birgit ein und es ging weiter nordwärts in Richtung Freycinet National Park. Irgendwie schafften wir es trotz armseliger Netzabdeckung (Danke Optus!), zwei Betten im Bicheno Backpackers zu reservieren. Außerdem erhaschten wir noch einen kurzen Blick auf das flauschige Hinterteil eines Tasmanischen Teufels, der vor uns über die Straße hetzte. Dafür verfuhren wir uns auf der Suche nach der landschaftliche angeblich sehr schönen Wielangta Forest Road dann komplett und mussten uns letztendlich doch mit dem Highway zufrieden geben.

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